Like Knife in your Face. Eine Zeile aus dem Track Knifeuser, beschreibt schon mal sehr eindrucksvoll wie Armén auf euch wirken wird. Poupée Fabrikk liefern Anno 2020 ein neues Studioalbum, das wieder in einer eigenen Liga spielt.
Holla alte Elektrosau. Man könnte sie für Götter halten denn diese Scheibe ist ein hartes Gebet wie EBM Musik der alten Schule, neben allem anderem auch, sein muss. Hart auf den Helm, wie ein Kantholz. Aggrepo wie er heute klingen sollte. Kompromisse sucht man bei PF vergebens, gleich der erste Track Only Control macht die Richtung klar. Volles Brett vorwärts, durch alle Wände und Barrikaden.
PF schaffen es wieder einmal, mit einfachen Sythie Lines, Emotionen zu erzeugen und Bretter abzuliefern die wahrlich unter die Haut gehen. Henriks Shouts, egal ob klar oder verzerrt, knallen dir wie Schläge in den Nacken.
Einiges zum Vorgänger The Dirt ist anders. Sie schaffen es auch nach Jahren noch Lines in ihre Tracks zu bringen, die man zwar so schon mal irgendwie im Ohr hatte, die dir aber immer noch Gänsehaut unter die Haut zaubern, dass es unklar ist. Knifeuser war so ein Track für mich, ein Brett. Der haut mich jedes mal von den Socken, geile Stomperware für die Clubs. Like a Knife in your Face, so die Einleitung, und wenn dir Henrik diese Zeile ein zweites mal aufsagt, rollt sie wie ein Panzer durch deinen Gehörgang. Dazu ein Brett an Synthie Line, absolut auf dem Punkt sitzende Effekte und Drums. Bähm! Der geht ins Herz, in die Stiefel und die Beine.
Im Gegensatz zu The Dirt ist auf Armén etwas mehr Wandlung und Experiment vorhanden. Während der Vorgänger mehr oder minder ein Klangbild abfeierte und in allen Facetten hart tanzbar war, hat Armén mehr Wandlung. PF spielen mit allen Facetten des Old School. Und bringen jeder Ecke die Härte zurück. Henriks Stimme ist mehrfach auch verzerrt zu hören.
Ihr merkt, ich schwärme, und das zu Recht!
Burn forever dürfte auch so ne Nummer sein die viele Liebhaber finden wird. Ich persönlich finde, dass die ganze Scheibe ein kleines Lehrbuch ist. PF sind einmalig in der Art wie sie EBM Musik machen, verstehen. Speziell Henrik Björk nur auf die harte Seite des EBM zu begrenzen, ist ein Fehler. Mit Angst hat er bereits gezeigt das er auch den minimal, experimentellen EBM mehr als nur beherrscht. Er verleiht dem Genre immer wieder alten Glanz und mit PF liefern sie Elektrostahl für die Ohren.
A line in the Sand sticht etwas heraus und zeigt mal eben die Seite das er auch ohne Härte und Krawall stimmige Tracks liefert, die schwer in der Magengrube sitzen. Die Intros der Tracks möchte ich an der Stelle auch mal herauskitzeln denn sie liegen wie eine böse Dämmerung vor fast allen Tracks.
Tripshitter ist auch wieder so ne Tanzflächenwalze, stampfend, druckvolle Synthies und Stahlgewitter zum Ende. Potiential zum Abgehen hat hier so ziemlich alles.
Auch selten, mit Kom Ta Min Smärta, ein Track in Muttersprache, macht er mit anderen Projekten öfter mal, bei PF eher selten. Ich kann es nur frei Übersetzen und es wäre nicht jugendfrei. Aber anhören solltet ihr diese Nummer auf jeden Fall. Trommelfellattacke, ein Synthi der dir wie ein MG ins Kleinhirn fräst. Poupée Fabrikk ist looking down to you ist hier spürbares Programm.
Offizieller VÖ ist der 27.03.20 ab da ist es in allen DE Shops erhältlich. Wer direkt beim Label als Preorder bestellt hat. Hat sie bereits zu Hause. Das war mir aber das etwas mehr Versand wert.
Fazit: Kaufzwang! Die darf nicht und in keiner gepflegten Old School Sammlung fehlen. In mein Fan-Herz ist sie von 100 auf 1 geschossen und ich denke, das wird sie auch bei euch.