Eine der Scheiben die man auf dem Familientreffen einfach ergattern musste war Warning Signs. Martin konnte wohl nach der Show keinen Meter über den Platz gehen ohne das Lob, Entzückung und dankende Worte sein Ohr beglückten.
Hochverdient muss man schon an der Stelle jetzt sagen. Aber Live ist man ja von Martin eh nur volle Kraft voraus gewohnt und ein Festival nicht die beste Umgebung um sich hingebungsvoll einer Platte zu widmen.
Denn als erster Warnhinweis sei erwähnt, also wenn du dich einmal drauf einlässt...Bist ne ganze Weile unterwegs. Es fesselt von Beginn an und lässt dich so schnell nicht wieder aus seinem Bann.
Wenn Zweifel und Angst, in so vielen Farben vertont, an dir reißen. Wenn eine Suche die Erkenntnis bedeutet, auch auf Nichts zu treffen. Dann bist du wahrscheinlich schon mitten in dem Album drin. Wie ein Embolus wird dir schon der erste Tack im Ohr hängen bleiben.
Embolism lockt dich erst langsam an mit leisen und stillen Tönen bevor er dir mit nem Hammer die Maske vom Gesicht reißt. Und von da an fesseln Dich Einflüsse, Samples, und eine irre dichte Atmosphäre, in der absolut kein Ton störend ist, außer er soll es.
Martin hat absolut seinen eignen Stil und versteht es aus Einflüssen alter Schule verdammt frisches, klares zu schaffen. Themen in Emotionen wandeln ist hier ganz großes Kino. Warning Signs gibt keine Antworten, es wirft Fragen auf Inhaltlich, lässt sehr bewusst viel Angst, Zweifel, Misstrauen im Raum stehen. Es schont Dich nicht, kennt deinen Namen nicht und Urteilt nicht, und dennoch warnt es. Laut, Unerbittlich und ohne Moral.
Es treibt Dich unermüdlich vor sich her. Eintauchen, Versinken, Tanzen. Welcome to Dysthopia.
Es erinnert dich klanglich an alles was du schon immer gut fandest. Etwas FLA, ne gute Priese Skinny Puppy und auch viele andere Elemente. Damit spielen auch andere aber selten so gekonnt, ausgewogen, bis ins Detail geschliffen. Aus dem Pool sein eignes Gesicht formen, und das gelingt Martin wundervoll. Hoher wiederkennungswert. Handwerklich ne absolut ausgereifte Nummer in der viel Herzblut steckt. Diese innere Begeisterung hörst du an allen Enden. Es ist, mit das Beste, was ich dieses Jahr in dem Genre zu hören bekam.
Warning Signs wird mich auch noch lange begeistern. In Clubs dürfte die Scheibe brennen, tanzbar ohne Ende.
Sind wir also schon am Ende? Ist Zukunft nur noch ein Wort, das in Fetzen liegt, sobald unsere Zeit voran schreitet? Die Antwort darauf hat auch Warning Signs nicht. Aber es ist n verdammt gutes Album....diese zu finden.....
Ganz klarer Kauftipp, ein Must Have sozusagen.