Welchen Einfluss Camouflage mal auf mich haben würde, konnte ich 1987 oder 88 gar nicht erahnen. Noch hatten wir DDR, und die wenigen Schaufenster in die westliche Popkultur hatte ich mit 10 oder 11 Jahren noch gar nicht alle begriffen.

So war es wiedermal ein Samstagabend mit „Der Hitparade“ zu Hause vorm TV. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, der ganze Schlagerkram nervte mich schon damals.  Jedoch hatten Camouflage mit "The Great Commandment" einen Hit, der in den Charts war und an dem der Dieter, der Thomas, der Heck nicht vorbeikam.

Und so kündigte dieser, sichtlich verunsichert, wie der diese Musik beschreiben solle, Camouflage an. Und schon die Optik der Jungs fiel komplett aus dem Rahmen. Da war die Neugier geweckt und als der Song begann, Pop Musik, Synthies, englisch gesungen. Hat mich sofort gefangen genommen, von Depeche Mode hatte ich noch absolut keine Ahnung. Mein Bruder hatte nen DeMo Patch über seinem Bett.  Der erste Synthpop meines Lebens, den ich wahr genommen habe, war Camouflage.  Tja, und wo steh ich heute? The-E-Blog! Es war die Initialzündung für mein Interesse an elektronischer Musik, auch wenn, SORRY Jungs, ich kein Synthpop Fan im eigentlichen Sinne geworden bin.

Was die Gründungsmitglieder Marcus Meyn, Heiko Maile und Oliver Kreyssig. Mit ihr Debütalbum „Voices & Images“ (erschien 1988) anrichteten, könnt ihr an meiner Webseite, meinen Fotos in Büchern die um die Welt gehen sehen. „The Great Commandment“, ein Treiber, der in vielen Ländern ein großer Erfolg wurde.

In den folgenden Jahren veröffentlichte Camouflage mehrere Alben, darunter „Methods of Silence“ (1989) und „Meanwhile“ (1991), die beide positive Kritiken erhielten und die Band weiter etablierten. Ihre Musik war nicht nur in Deutschland, sondern auch international erfolgreich, insbesondere in Europa und Asien.

Nach einer längeren Pause kehrte Camouflage 2003 mit dem Album „Relocated“ zurück und zeigten, dass sie sich weiterentwickelt hatten, ohne ihre Wurzeln zu verlieren. „Greyscale“ bildet dann 2015 den Abschluss. Beeindruckende Band Historie, die auf der 40 Jahre Jubiläumstour gebührend gefeiert wird. 

Mich hat es zum EBM verschlagen, aber auch da sind wir der einen oder anderen guten Scheibe aus dem Lager nicht abgeneigt, manchmal brauch die Seele weiches. 😉 Jetzt hatte ich 2018 schon das Glück, M.I.N.E. vor der Kamera zu haben und schon damals fühlte es sich an, als würde sich ein Kreislauf schließen. Manchmal kommt es aber anders und um so viel besser! Als ich die Tourankündigung entdeckte, wusste ich was zu tun ist. Dazu kommt noch, dass der Veranstalter für das Konzert in Leipzig, die Konzertagentur Dresden, einer der ersten Veranstalter war, die mich in den Bühnengraben meiner ersten großen Szeneband ließen.  Da schließen sich zwei Kreise, die stimmiger nicht sein könnten. 

Seit der Ankündigung und der Zusage als Fotograf dabei sein zu können bin ich HEIß! 

On Top kommt noch, dass die Jungs doch noch Gold in den Händen halten. 4 fach Gold sogar. Wer dazu alles wissen mag kann das im Artikel der Musikwoche nachlesen. 

Oben im Showcase seht ihr dazu ne wundervolle Sammlung Vinyl. Die ich euch wärmstens ans Herz legen möchte, das komplette Tracklisting findet ihr gleich hier drunter zum Ausklappen. Unten findet ihr noch alle Infos zum Tourkonzert in Leipzig, ihr könnt noch dabei sein, also sichert euch ein Ticket!